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Exkursion in das Amtsdorf Gonzenheim in
der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg

Der Förderverein Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und der Verein für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg hatte für Samstag, 31. Juli 2022 anlässlich der Gründung der Landgrafschaft Hessen -Homburg vor 400 Jahren zu einer Exkursion in die ehemaligen vier Homburger Amtsdörfer eingeladen. Gonzenheim war eines der vier Amtsdörfer, hier lebten 1622 nur 53 Personen, zum Ende der Landgrafschaft im Jahr 1866 sollen es 458 Einwohner und etwa 65 Häuser gewesen sein.

Bei einer Führung durch den Ortskern erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die Ortsgeschichte von Gonzenheim mit Schwerpunkt auf vorhandene Spuren der Landgrafenzeit.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Ernst Henrich am Gonzenheimer Museum im Kitzenhof ging es zum Haus Alt Gonzenheim 20, wo Heinz Humpert ausführlich über das Schicksal von Conrad und Gertrud Lorey berichtete, die damals in dem Anwesen wohnten. Gertrud Lorey wurde im Oktober 1654 in Homburg als Hexe hingerichtet.

Die weitere Führung übernahm Karin Henrich, es ging zur ev. Kirche. Im Jahr 1838 war die damalige Kirche in einem schlechten Zustand, vor allem der 1686 erbaute Turm war baufällig, ein Neubau war wünschenswert. Die finanzielle Lage der Gemeinde war schlecht, deshalb bat Pfarrer Rühl die Landgräfliche Regierung um „Genehmigung zur Erhebung von Kollekten im In- und Ausland“. Es kamen Spenden aus dem In- und Ausland und auch der Landgraf schickte Geld, so dass 1845 der neue Turm gebaut werden konnte.

Erst 1877 konnte der Kirchenbau mit einem neuen Kirchenschiff vollendet werden.

Im 17. / 18. Jahrhundert waren zwei Gonzenheimer Gutshöfe im Besitz der Landgrafschaft Hessen-Homburg. Das kleine Brendel-Hattsteinische Gut stand damals unterhalb des 1724 erbauten alten Pfarrhauses in der Kirchgasse und war zuerst im Eigentum der Familie Brendel, dann der Frau Judith von Hattstein und ging durch Kauf an den Landgraf Friedrich II. über.

Landgraf Friedrich II. ließ 1694 eine neue Mühle, die Herrschaftliche Mühle, neben dem Weg nach Seulberg am Kirdorferbach bauen. Das Anwesen bestand aus Wohnhaus, Scheuer, Ställen und Mühle mit zwei Mahlgängen. Die Mühle gehörte später lange Jahre der Müllersfamilie Schudt. Anfang der 1960erJahre wurden alle Gebäude abgerissen.

Weiter ging es zum Feuerwehrgerätehaus, Dort stand bis 1972 das erste zweigeschossige Gonzenheimer Schulhaus. Im Jahr 1770 hatte Gonzenheim nur eine kleine Schulstube, die sich auch noch in einem schlechten Zustand befand. Die Gemeinde hatte kein Geld für einen Schulneubau und wandte sich an Landgraf Friedrich V. Für ihn war die Schulerziehung eine wichtige staatliche Angelegenheit. Er ordnete den Schulneuban an und gewährte auch noch einen finanziellen Zuschuss.

Der größere Gutshof stand etwa auf dem Gelände, das von den heutigen Straßen Alt Gonzenheim, Frankfurter Landstraße und Holzhäuser Straße begrenzt wird. Es war der Kartäuserhof, der ursprünglich durch Schenkung in den Besitz des Kartäuserklosters auf dem Michaelsberg in Mainz ging und 1629 von Landgraf Friedrich I. gekauft wurde. Es war ein großes umschlossenes Vierkantgebäude zu dem Äcker und Wiesen, Obst- und Weingärten sowie Teile des Schafhofes und eine Schmiede gehörten. Im Jahr 1797 wurde durch einen Großbrand der gesamte Kartäuserhof und mehrere nahestehende Hofreiten vernichtet.

Nun übernahm noch einmal Heinz Humpert den letzten Teil des Ortsrundganges. Es ging zur Landgräflich Hessischen Grenzsäule, die an der Ecke Frankfurter Landstraße / Alte Weinstraße steht. Im Jahr 1857 wurden im Amt Homburg vier Grenzsäulen aufgestellt, von denen zwei im Original noch erhalten sind, nämlich diejenigen, welche frühere Grenzpunkte zum Herzogtum Nassau markierten: Die Säule an der Saalburg ist die einzige, die ihren originalen Standort beibehalten hat, die Säule, die an der Landstraße nach Oberursel stand, befindet sich heute an der Regionalparkroute. Die dritte Säule stand an der früheren Grenze zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt zwischen Gonzenheim und Ober-Eschbach. Die jetzige Säule ist eine Nachbildung und wurde auf Initiative des Geschichtlichen Arbeitskreises Gonzenheim im Jahr 1991 aufgestellt. Die vierte Säule, die zwischen Köppern und Ober-Rosbach bei dem Beinhardshof stand, ist verschwunden. Die Wappen der Säulen waren ursprünglich farbig anagelegt.
Nach dem Tod des letzten Landgrafen im Jahre 1866 wurde an den Säulen in Gonzenheim und Köppern der Hessische Löwe durch den Preußischen Adler ersetzt.

Jahreshauptversammlung des Geschichtlichen Arbeitskreises Gonzenheim 2021

Die Jahreshauptversammlung des Geschichtlichen Arbeitskreises Gonzenheim konnte coronabedingt erst am 02. Juli 2021 im Gunzosaal des Vereinshauses Gonzenheim stattfinden. Der 1. Vorsitzende Ernst Henrich erwähnte in seinem Geschäftsbericht 2020, dass wegen Corona keine Treffen und Versammlungen stattfanden und das Museum zeitweise nur nach telefonischer Terminabsprache besucht werden konnte. Er erinnerte an die Sonderausstellung 2020 „Bilder zur Konfirmation und Erstkommunion in Gonzenheimer Familien“.

Gegen den Kassenbericht für das Rechnungsjahr 2020 gab es keine sachlichen und rechnerischen Einwände. Die Kassenprüfer erwähnten besonders die vorbildliche Arbeit des Kassierers Günter Konradi.

In der Jahreshauptversammlung wurden der 1. Vorsitzende Ernst Henrich, der 2. Vorsitzende Heinz Humpert, der Kassierer Günter Konradi und die Schriftführerin Karin Henrich in ihren Ämtern bestätigt.

Herr Horst-Günter May wurde für 30 Jahre Mitgliedschaft und vor allem für seine Mitarbeit im Geschichtlichen Arbeitskreis Gonzenheim e.V. mit der Ehrennadel in Silber und einer Urkunde geehrt.

Thema der Sonderausstellung 2021 im Gonzenheimer Museum im Kitzenhof ist „Schulen in Gonzenheim“. Die Ausstellung wird in zwei Abschnitten gezeigt, zuerst die alte Gonzenheimer Volksschule und die Friedrich-Ebert-Schule und nach den Sommerferien das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium und die Maria-Ward-Schule.

Ausstellung in der Sparda-Bank

Der Geschichtliche Arbeitskreis Gonzenheim hat während der Sommerferien die Möglichkeit in der Sparda-Bank am Waisenhausplatz in Bad Homburg mit einer kleinen Ausstellung auf sich aufmerksam zu machen. Zwei neue Rollups informieren über den Arbeitskreis und über das Gonzenheimer Museum im Kitzenhof. Außerdem werden in den Geschäftsräumen einige Bilder der diesjährigen Sonderausstellung „Künstler sehen Gonzenheim“ präsentiert. Ferner ist eine sogenannte Schnitzbank aus dem Archiv des Gonzenheimer Museums aufgestellt.

Erstes Ortsrundgangschild „Homburger Hof und Freiheitslinde“

Am 30. Mai 2018 wurde das erste Ortsrundgangschild „Homburger Hof und Freiheitslinde“ am Eingang zur Gartenwirtschaft des Homburger Hofes in Gonzenheim, Frankfurter Landstr. 126 angebracht.

Das Schild ist der Anlaufpunkt 18 aus dem historischen Rundgang durch den alten Ortskern von Gonzenheim. Der Geschichtliche Arbeitskreis Gonzenheim plant weitere Ortsrundgangschilder, wenn die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Der Homburger Hof war bis zum Verkauf im Jahre 1981 immer im Eigentum der gleichen Familie und führte in gerade Linie von Valentin Zahmel dem Besitzer von 1682 zu Berta Rühl der letzten Eigentümerin. Danach wechselten mehrere Eigentümer und er ist seit 2008 im Eigentum der Familie Winter.

Peter Bruder, der Wirt des Homburger Hofes, pflanzte am 30. Mai 1848 im Garten die sogenannte Freiheitslinde. Anlass war die Nationalversammlung am 18. Mai 1848 in der Frankfurter Paulskirche. Der Baum sollte für Frieden und Freiheit stehen und wurde 1938 unter Denkmalschutz gestellt und ist heute ein Naturdenkmal.

Gonzenheimer Ortsrundgangstafel

Der 18. Mai war wieder ein besonderer Tag in Gonzenheim. Vor genau fünf Jahren, am 18. Mai 2013, wurde das Gonzenheimer Museum im Kitzenhof eröffnet, das jeden Sonntag, außer in den hessischen Ferien, von 15 bis 17 Uhr besichtigt werden kann. Ein Besuch in unserem Museum lohnt sich immer wieder, denn die Präsentation von Vor- und Frühgeschichte in unserem Lebensraum, Leben mit und in den Vereinen, in der Gemeinde und in den Kirchen sowie Handwerk, Landwirtschaft und Gewerbe ist nach wie vor sehenswert.

Am 18. Mai 2018 enthüllte Oberbürgermeister Alexander Hetjes die neue Ortsrundgangtafel am Kitzenhof. Nun bilden die Ortsrundgangtafel und das Museum eine Einheit, wenn es um die Geschichte von Gonzenheim geht, denn sie erinnern nicht nur an längst vergangene Zeit sondern sie halten auch das fest, was heute noch zu sehen ist.

Die Ortsrundgangtafel besteht aus zwei Teilen: einmal der Rundgang durch den alten Ortskern mit seinen Wohnhäusern und Gehöfte und den Hinweis auf die ehemaligen Mühlen, das Kartäuser Gut, die alte Gemeindewaage, aber auch die Kirche und die Schule sind erwähnt. Der Rundgang hat insgesamt 23 Anlaufstellen.

Der 2. Rundgang mit 20 Anlaufstellen führt durch die Außenbezirke der Gonzenheimer Grenzen vor 1858 mit den Bahnhöfen, dem Seedammbad, dem Sanatorium Dr. Goldschmidt, der Marienbader Siedlung und vieles mehr.

Passend zu der Ortsrundgangtafel hat der Geschichtliche Arbeitskreis Gonzenheim zwei Broschüren und der Magistrat der Stadt Bad Homburg einen Flyer herausgebracht, in denen die einzelnen Anlaufstellen ausführlich beschrieben sind.

Die Broschüren sind im Museum käuflich zu erwerben, der Flyer ist ebenfalls im Museum erhältlich.

Gonzenheimer Kunstkalender 2018

Der Geschichtliche Arbeitskreis Gonzenheim plant für 2018 eine Sonderausstellung „Künstler sehen Gonzenheim“. In Anlehnung zu dieser Ausstellung ist ein Kunstkalender mit Gonzenheimer Motiven entstanden, die die Künstlerinnen Bianca Scheich und Jutta Gehm gemalt haben. Der Kunstkalender eignet sich für ein Weihnachtsgeschenk genauso gut wie für ein Geburtstagsgeschenk. Der Kalender „Gonzenheim in farbenfrohen Bildern“ in Spiralbindung und Aufhängung mit 12 Gonzenheimer Motiven in der Größe DIN A 4 kostet pro Stück 9,50 €. Er ist ab sofort im Heimatmuseum,  Am Kitzenhof 4, während der Öffnungszeiten sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr und auch bei Ernst Henrich Tel. 06172/453036 oder Heinz Humpert Tel. 06172/450134 erhältlich.

Die Sonderausstellung „Gonzenheimer Hochzeitsbilder im Wandel der Zeit“ ist noch bis einschließlich 17. Dezember 2017 jeden Sonntag von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

„Gonzenheimer Hochzeitsbilder“

Ab 15. Januar: Sonderausstellung 2017 „Gonzenheimer Hochzeitsbilder im Wandel der Zeit“

Das Gonzenheimer Museum im Kitzenhof wird ab Sonntag, 15. Januar 2017 nach den Ferien wieder geöffnet sein. Dann kann auch die neue Sonderausstellung „Gonzenheimer Hochzeitsbilder im Wandel der Zeit“ besichtigt werden. In der Sonderausstellung im Obergeschoss des Museums werden eine Fülle von Hochzeitsbildern von Gonzenheimer Familien aus allen Generationen gezeigt.

Das Museum hat dann jeden Sonntag – ausser in den hessischen Schulferien – von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Sonderführungen können unter der Telefonnummer 06172 / 453036 (E. Henrich) oder 06172 / 450134 (H. Humpert) vereinbart werden. Der Eintritt zum Museum ist frei.