Sonderausstellung in der Sparda Bank Bad Homburg

Auf Anregung des Direktors Herrn Sven Bergner findet dieses Ereignis in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Während der Sommerferien, wenn das Heimatmuseum Gonzenheim geschlossen hat, werden in der Sparda Bank Bad Homburg Exponate aus dem täglichen Leben ausgestellt, die teilweise über 100 Jahre alt sind. Es sind Gegenstände, die das Bank-Personal in Erstaunen versetzte, weil sie es noch nie gesehen hatten und deren Funktion sie nicht kannten. Der Aufbau der 20 Exponate erinnerte wahrlich an die Fernsehsendung „Dings vom Dach“.
So findet man bei einem Bankmitarbeiter aus der Schusterwerkstatt einen Leistenzieher, mit dem der Schuster den Leisten aus dem fetriggestellten Schuh gezogen hat. Auf dem Dreifuß wurde dann die Sohle angebracht und mit dem Brenneisen geglättet.

Auch ein altes Bügeleisen ist zu bewundern, welches mit glühender Kohle erwärmt wurde und wo der Rauch durch einen Kamin am Bügeleisen abziehen konnte.
Sehr aufwändig war das Verkorken von Flaschen. Hierzu gab es einen Handverkorker aus Holz, der ebenfalls ausgestellt ist. Neben einer alten mechanischen Rechenmaschine mit Handkurbel ist auch ein altes Grammophon mit einer Schellackplatte zu bewundern. Der Antrieb des Grammophons wird mit einer Handkurbel aufgezogen, bis 78 Umdrehungen pro Minute erreicht sind.

Nicht zu verwechseln mit einer Sense, wie ein Mitarbeiter vermutet hatte, ist der Latwersch-Rührer. Dieser wurde verwendet, wenn das Pflaumenmus in einem großen Kochkessel unter ständigem rühren hergestellt wurde.
Zur Erinnerung an die Ausstellungen in 2018 und 2019 sind in großen Bilderrahmen etliche Fotos zu sehen. Aus der Inflationszeit der 1920er Jahre sind einige Geldscheine ausgestellt, u.a. in Höhe von über 1 Million Mark.
In den Schaufenstern der Bank kann man einen alten Fotoapparat für Rollfilme, eine alte Küchenwaage und eine Bettwärmeflasche bewundern. Man sieht auch zwei Oduliereisen, Brennscheren, die ab ca. 1910 zur Lockenherstellung der Damen verwendet wurden. Waffeln wurden damals in Wende-Waffeleisen hergestellt, die über offenem Feuer des Küchenherdes erwärmt wurden. Ein besonderer Hingucker sind Waschschüsseln mit Kanne aus der Zeit, als es noch kein fließendes Wasser gab.

Diese Gegenstände sind in der Bank zu den Banköffnungszeiten nun durchgehend zu bestaunen.

Zur Eröffnung der Ausstellung übergab Herr Bergner aus Mitteln des Gewinn-Sparvereins bei der Sparda-Bank Hessen eine Spende in Höhe von 2.000 Euro an den „Geschichtlichen Arbeitskreis Gonzenheim e. V.“, der sich als Betreiber des Heimatmuseums Gonzenheim auch um das Auffinden, die Aufbereitung sowie den Erhalt des historischen Kulturguts kümmert. Sichtlich erfreut nahmen dessen Vorsitzende Ernst Henrich und Heinz Humpert den Spendenbrief mit Dank entgegen.